Auf Einladung der Duravit AG durfte Ulrich Dietz die Teilnehmer der Veranstaltung im Namen des Vorstands der Sektion VS/DS des Wirtschaftsrats begrüßen und durch die Veranstaltung führen. Die Duravit AG ist sicher eines der Vorzeigeunternehmen der Sektion: Mit einer Geschichte von über zweihundert Jahren ist die Duravit AG heute einer der Weltmarktführer von Badkeramik, Badezimmermöbeln und Produkten der Sanitärtechnik, die an mehreren internationalen Standorten u. a. auch in Indien, Ägypten und neuerdings auch Kanada gefertigt werden. Mit diesem globalen Ansatz ist es der Duravit AG gelungen, seit der letzten Veranstaltung mit dem Wirtschaftsrat vor gut zehn Jahren den Umsatz ungefähr zu verdoppeln.
Hauptbestandteil der Veranstaltung war ein eindrucksvoller Vortrag von Thomas Stammel, COO und Vorstand Technik der Duravit AG. Er zeigte mit vielen Daten und Fakten auf, in welchem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld sich die Unternehmen der Baubranche derzeit befinden. So hat sich der Preisindex für neu erstellte Immobilien in Deutschland innerhalb der letzten 15 Jahre vor allem aufgrund gesteigerter regulatorischer Anforderungen nahezu verdoppelt. Zusätzlich sind die Kosten für Finanzierung und Refinanzierung seit 2021 wieder gestiegen. Und nicht zuletzt haben die politischen Rahmenbedingungen (Stichwort Heizungsgesetz) zu einer massiven Verunsicherung bei Renovierung und Neubau und insgesamt zu einer Baukrise geführt, die auch die Duravit AG nicht unberührt gelassen hat. Aus Sicht der produzierenden Unternehmen sind zusätzlich die drastisch gestiegenen Energiepreise in Deutschland äußerst problematisch.
Unglücklicherweise ist derzeit nicht nur in Deutschland, sondern auch international eine generelle Verschlechterung der Rahmenbedingungen für die Sanitärbranche zu beobachten, vielleicht mit Ausnahme der Regionen Indien und Südostasien. Eine Verbesserung der Situation ist leider bisher nicht abzusehen.
Herr Stammel wies darauf hin, dass über die unmittelbaren wirtschaftlichen Folgen für die Unternehmen in der Baubranche hinaus auch drastische gesellschaftliche Auswirkungen und politische Unzufriedenheit drohen, wenn zunehmend Wohnungen und Wohnraum fehlen und die Mietpreise steigen (müssen). Er schlug pragmatische Lösungsansätze vor, um ideologisches Vorgehen durch faktenbasiertes und realisierbares Handeln zu ersetzen, das auf Technik, Erfahrung und Können beruht. Nicht zuletzt sollte Zwang durch Anreiz ersetzt werden.
Im Anschluss an den Vortrag von Herrn Stammel gab es eine angeregte Diskussion, auch zu der Frage, welche politischen Auswirkungen die dargestellte Situation haben kann und welche Lösungsmöglichkeiten Erfolg versprechen würden.
Nach der Diskussion hatten die Teilnehmer Gelegenheit, eine Führung durch die beeindruckenden Ausstellungsräume der Duravit AG zu erleben und auch hier Fragen an die kompetenten Führer stellen zu können. Als Abschluss gab es ein Get-Together mit Getränken und Imbiss.
Vielen Dank an Thomas Stammel und die Duravit AG für die Einladung zu dieser äußerst gelungenen Veranstaltung!